„Idahot – Idahobit, jetzt hätte ich es fast falsch gesagt …“ – ja, der neue Name war noch gewöhnungsbedürftig für alle Redner und auch so manche Teilnehmende. Mit drei Jahren Verspätung sind endlich auch in Köln Bi- und Intersexuelle auch namentlich bei der Veranstaltung dabei, die ein Zeichen setzt gegen LGBTIQ-Feindlichkeit. In Köln und vielen anderen Städten weltweit finden am 17. Mai, dem Internationalen Tag gegen Homo-, Trans-, Bi- und Interphobie (englisch International Day Against Homophobia, Transphobia, Biphobia and Interphobia, also IDAHOBIT) Aktionen statt.
In Köln gab es zum ersten Mal für alle Interessierten offene Vorbereitungstreffen. Und auch die Zahl der Mitveranstalter stieg an: Wir von Uferlos waren dabei – und sorgten mit dafür, dass das B endlich auch in Köln im Namen auftaucht. Außerdem lieferten wir einen Text für den Flyer und zeigten damit Bi- und Pan-Präsenz.
Die Veranstaltung begann um 18 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Alter Markt. Fleißige Helfer_innen hatten da schon viele Luftballons in den Regenbogen- und Transfarben sowie Schwarz mit Helium gefüllt. Ein langes Banner lag ausgebreitet auf dem Boden. Darauf: Die Flaggen der – nach Angaben von Amnesty International – mehr als 80 Länder, in denen Homosexualität strafrechtlich verfolgt wird.Â
Was ist die richtige Lufballonfarbe?
Als die Reden gehalten und die letzten Luftballons aufgeblasen waren, begann unter den Teilnehmenden der Kampf um die „richtige“ Luftballonfarbe. Beim Lila konkurrierten wir mit den lesbischen Frauen – keine Chance. Auch das Blau war schneller vergriffen als wir drum kämpfen konnten. Dann eben Gelb. Danach sortierte sich die Menge (nach unbestätigten Angaben 1000 Teilnehmende) nach den Luftballonfarben und zog – angeführt von dem großen Flaggen-Banner – auf die Deutzer Brücke. Dort wurden Bilder gemacht und Filme – sogar mit Drohnen – gedreht, unter Anleitungen wie: „Jetzt nur die farbigen Luftballons in die Höhe.“ Der Wind wehte heftig, so dass wir wenigstens die beiden Bi-Flaggen schön hatten. Die Haare sind ja nicht so wichtig. JÂ
Unser Fazit: Wir begrüßen es sehr, dass der diesjährige IDAHOBIT nicht mehr im stillen Kämmerlein, sondern offen für alle Interessierten organisiert wurde. An den Redebeiträgen (und in so manchem persönlichem Gespräch) wurde deutlich, dass es für uns noch viel zu tun gibt, damit wir nicht nur im Namen, sondern auch in den Köpfen auftauchen. Schade nur, dass die Veranstaltung so wenig Presseecho erhalten hat. Lediglich einen kurzen Artikel haben wir auf der WDR-Seite gefunden – der so unfassbar schlecht ist, dass wir ihn hier lieber nicht teilen wollen.Â
Weitere Infos (auch von Uferlos) im Flyer des Aktionsbündnisses.